28. Mai 2024

Zu Besuch in der buddhistischen Klosterschule “Ganden Tashi Choeling” in Päwesin – ein Erfahrungsbericht

Im ersten Schulhalbjahr haben wir den Buddhismus als Weltreligion behandelt und konnten
viel über Bräuche , Motivation und Ziele lernen. Das Ziel eines jeden Buddhisten ist es ,
Samsara, den Kreislauf der Wiedergeburten, zu entfliehen und Nirvana, einen geistigen Ort,
ohne jede Spur von negativen Dingen zu erreichen.

Am 15. Mai 2024 machten sich die Religionsschüler der 10. Klassen unseres Gymnasiums
auf den Weg zu einem besonderen Ziel: der buddhistischen Klosterschule „Ganden Tashi
Choeling“ in Päwesin. Diese Klosterschule, die seit ihrer Gründung im Jahr 2003 ein Zentrum
für buddhistische Lehre und Praxis darstellt, bot uns Schülern einen eindrucksvollen Einblick
in eine andere Welt. Dort haben die Mönche und Nonnen neben einer Bäckerei, auch noch
ein Friseurgeschäft und einen Schmuckladen aufgebaut.

Wir reisten gemeinsam mit einem Bus zur Klosterschule an. Nach der Ankunft wurden wir
herzlich von den Mönchen und Lehrern der Klosterschule begrüßt. Der Besuch begann mit
einer kurzen Einführung in die Geschichte und die Philosophie des Klosters. Weiterhin wurde
erklärt, dass das Kloster nicht nur ein Ort der Meditation und des Gebets, sondern auch ein
Ort des Lernens und der Gemeinschaft ist. Danach folgte die Vorstellung des Gebetsraumes,
der auch als Klassenzimmer dient. Hier erfuhren wir mehr über die täglichen Rituale und
Gebetspraktiken der Mönche.

Ein Höhepunkt des Besuchs war die Teilnahme an einer Meditation. Unter Anleitung eines
erfahrenen Mönchs konnten wir selbst erfahren, wie sich Achtsamkeit und Konzentration auf
den eigenen Atem anfühlt. Diese Erfahrung der inneren Ruhe und Klarheit war für viele von
uns neu und bereichernd.

Weiterhin hatten wir die Möglichkeit dem Mönch Losang Kyabchok viele allgemeine, aber
auch persönliche Fragen zu stellen. Zum Beispiel interessierte einige Schüler, wie er Mönch
geworden ist und den Buddhismus als seine Religion gefunden hat. Seine Antwort war, dass
er in den 1990er Jahren nach der Erziehung seiner Eltern in der DDR eigentlich nicht religiös
aufwuchs, jedoch anfing nachzudenken und viele Widersprüche im Leben wahrnahm. Er
wollte sich selbst erkennen und kam dann schlussendlich vom Hinduismus zum
Buddhismus. Nun ist er seit 1998 zuerst Mönch in Berlin und seit der Eröffnung der
Klosterschule in Päwesin ein fester Bestandteil der dort lebenden Buddhisten.

Anschließend führte ein Rundgang durch den Garten des Klosters. Der wunderschön
angelegte Garten mit seinen verschiedenen Pflanzen und buddhistischen Statuen bot eine
ideale Gelegenheit, mehr über die Bedeutung der verschiedenen Symbole im
buddhistischen Glauben zu erfahren. Anschließend versammelten wir uns alle bei schönem
Wetter im Garten zum gemeinsamen Mittagessen.

Zum Ende unseres Besuches konnten wir noch einmal die Klosterbäckerei und den
Schmuckladen erkunden. Hier konnten wir Schüler sehen, wie das Kloster wirtschaftlich
unabhängig bleibt. Die selbstgebackenen Leckereien und handgefertigten Produkte waren
nicht nur köstlich, sondern zeigten auch die handwerkliche Geschicklichkeit der Mönche.

Der Ausflug zur buddhistischen Klosterschule „Ganden Tashi Choeling“ bot uns eine
wertvolle Gelegenheit, eine andere religiöse und kulturelle Praxis kennenzulernen und unser
im ersten Halbjahr angeeignetes Wissen zu vertiefen.

Organisiert wurde die Fahrt von der Religionslehrern Diana Schlüter-Beck, Jenny Busse
und Norman Güttler.
Die 10. Klassen bedanken sich für die Finanzierung der Fahrt bei dem
Bundesprogramm „Demokratie leben!“.

 

Autorinnen: Helene Klix und Ronja Grewe

 

Päwesin

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