Schulgeschichte

Die Geschichte des Gymnasiums begann im 16. Jahrhundert, als 1564 eine Lateinschule für das Bürgertum im jetzigen Gebäude der J. W. v. Goethe Schule in Parchim Einzug hielt. Genau wie heute sollte die Schule auf die Universität vorbereiten, jedoch damals im Stil einer Gelehrtenschule.

Die Schule florierte und nahm im Laufe der Zeit viele Schüler auf, bis der 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) ausbrach und die Pest eine Schneise der Verwüstung durch ganze Landstriche zog. Durch den enormen Rückgang an Schülern und Lehrkräften bildete sich aus der ehemals angesehenen Gelehrtenschule eine Bürgerschule, die langsam in Vergessenheit geriet. 

Die Schule, fortan Gymnasium genannt, hatte knapp 200 Jahre später eine Blütezeit. Jene Hochphase wurde in Parchim durch den Großherzog Friedrich Franz I. ermöglicht, der 1827 die “Große Stadtschule” als Gymnasium neu gründete. So bekam das Friedrich-Franz-Gymnasium (FFG) seinen Namen, welcher heute noch genutzt wird.

In dem neugegründeten Gymnasium wurde eine Vielzahl von Fächern unterrichtet, von Fremdsprachen wie Französisch über Hauptfächer wie Mathematik und Deutsch bis hin zu Naturwissenschaften wie z.B. Biologie. Außerdem war die Religion eine tragende Säule des Curriculums zu jener Zeit.

Im Zuge der industriellen Revolution wurde das Gymnasium 1841 beachtlich ausgebaut und verbessert, um die Schüler auf die neuen Arbeitsplätze vorzubereiten. In der selben Zeit wird die moderne Fremdsprache Englisch ebenfalls in den Lehrplan aufgenommen und unterrichtet. Schülern und Absolventen halfen die gewonnenen Englischkenntnisse bei der Auswanderung in andere Länder sowie der Bedienung von englischen Maschinen während der industriellen Revolution.

Eine weitere, wichtige Institution war die dreistufige Vorschule, die von 1845 bis 1919 bestand und viele Familien mit ihren Kindern in die Nähe des Gymnasiums zog, da nun auch für junge Menschen die Tore zur Welt offen standen.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das FFG in eine Oberschule für Jungen umgewandelt und nach Helmuth K. B. v. Moltke in die „Moltke-Oberschule“ umbenannt. Es wurden verschiedene Sprachen und mathematische Fächer unterrichtet, die jedoch mit der Ideologie der Nazis entsprechend unterfüttert wurden.

Nach dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen Diktatur wurde 1948 ein Internat eingerichtet, um sowohl Bürgern  als auch der Bevölkerung vom Land den Weg zum Abitur zu ebnen. Im Jahre 1959 entstand neben der Polytechnischen Oberschule auch die Erweiterte Oberschule. Nun war eine volle Berufsausbildung sowie der Erwerb eines Facharbeiterbriefs mit dem Abitur möglich. Damit alle Schüler auf die bevorstehende Arbeitsperiode ihres Lebens vorbereitet waren, wurden wöchentlich Produktionspraktika durchgeführt. 

Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung  wurde das Gymnasium 1991 neu gegründet. Den Namen seines adligen Förderers  Friedrich-Franz erhielt die Schule 1994 zurück.