27. Juni 2023

Gymnasiasten zu Besuch in einer buddhistischen Klosterschule

Wenn man über Religionen in Deutschland spricht, denkt man zuerst an das Judentum, den Islam oder das Christentum. Die Gymnasiasten des FFG Parchims hatten nun aber kürzlich die Möglichkeit, eine weitere Weltreligion, den Buddhismus, kennenzulernen.

Für die Schüler*innen des Jahrgangs 10 ging es an drei verschiedenen Tagen nach Päwesin, einer kleinen Gemeinde nahe Berlin, um die Klosterschule „Ganden Tashi Choeling“ zu erleben.

Die buddhistische Klosterschule existiert bereits in dem jetzigen Gebäude seit 2003, welches auch über einen sehenswerten Garten verfügt. Die dortigen Nonnen und Mönche haben über diese lange Zeit viel erreicht. Neben dem Kloster wurde auch ein Anbau für Vorträge, eine Bäckerei und ein Friseur-Geschäft im Ort aufgebaut.

Im Kloster, welches der tibetischen Mahayana-Linie folgt, wird ein fast immergleicher Tagesablauf mit regelmäßigen Gebeten verfolgt. Großzügigerweise wurde uns dort auch ein Mittagessen zubereitet, welches wir dank des guten Wetters im Garten des Klosters einnehmen konnten. Im Buddhismus gibt es zwar keine exakten Essensvorschriften, viele ernähren sich aber vegetarisch. Nur eine große Anhaftung zum Essen sollte vermieden werden und man darf keine Berührung mit dem Töten selbst haben

Ziel eines Buddhisten ist es , Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburten zu entfliehen und Nirvana, einem geistigen Ort, ohne jede Spur von negativen Dingen zu erreichen. Das erreicht man durch das Steigern des Karmas (Gesetz von Ursache und Wirkung), um im nächsten Leben mehr Glück zu erfahren. Es gibt nämlich nicht nur den Menschenbereich, sondern z.B auch den Tier-, Hungergeister-, Höllen-oder Halbgötterbereich. In allen Bereichen muss das Karma aber wieder aufgefüllt werden. Auf welche Ebene man also im nächsten Leben kommt, ist abhängig vom Denken, Sprechen, Tun und natürlich auch vom Handeln.

Das Kloster wird auch regelmäßig von Gastrednern besucht. Wir hatten das Glück, dass in unserer Besuchszeit ein solcher Gast zu Besuch war. Einige von uns nutzten dann die Möglichkeit, dem Lehrer aus Indien einige Fragen zu stellen, z.B.: „Was würden Sie den heutigen Jugendlichen mit auf den Weg geben oder raten?“, woraufhin er uns riet, gut und von Nutzen zu sein.

Wir konnten auch dem Mönch, Losang Kyabchok, verschiedene persönliche, aber auch allgemeine Fragen zum Buddhismus stellen. Unter anderem, wieso man eigentlich Mönch wird? Die Antwort: Die Ziele im Leben seien bereits erreicht worden, aber dies sei keine unendliche Quelle von Glück. Auch Beziehungen oder Reisen waren nicht die Erfüllung. Ein nahestehender Mensch konnte in einer schwierigen Situation so viel Kontrolle bewahren und alle Seiten berücksichtigen, was ihn sehr beeindruckte und langfristig prägen sollte.

Organisiert wurde die Fahrt von der Religionslehrerin Diana Schlüter-Beck.
Die 10. Klassen bedanken sich bei Frau Anett Nuklies und Herr Sebastian Turtschan für die Finanzierung der Fahrt über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“.

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Autoren: Toni Ahrens, Johanna Haak, Vuong Nguyen

Fotografen: Johanna Haak, Vuong Nguyen

 

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