27. November 2024

Was haben Sie im Herbst 1989 getan? – Gymnasiasten auf der Suche nach Erinnerungen

„Wir sind das Volk!“ – eine Parole, die eine Mauer niederriss und Menschen nach 40 Jahren Trennung wieder zusammenführte, ist unter Jugendlichen heute nicht mehr so stark im Bewusstsein, wie es früher gang und gäbe war. Umso wichtiger ist es nun, daran zu erinnern sowie die Lehren aus der Vergangenheit in das Hier und Jetzt zu transportieren. Der Herbst 1989, auch bekannt als die „friedliche Revolution“, war ein fundamentaler Umbruch im kollektiven Gedächtnis der deutschen Bevölkerung. So verwundert es nicht, dass Zeitzeugen an jenes zentrale Ereignis 35 Jahre später ganz unterschiedliche Erinnerungen daran haben. Die Gymnasiallehrerin Diana Schlüter-Beck hat gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse 7b bei Eltern, Großeltern und Lehrkräften nachgeforscht, wie es war, die „Wende“ zu erleben. Im Vorfeld der Befragungen befassten sich die Lernenden mit den Arbeitsergebnissen von Prof. Dr. Hermann Brause, welche u.a. die Schlüsselstellung der kirchlichen Gemeinden sowie die Arbeit des Jugenddiakons Wolfgang von Rechenberg bei der zentralen Organisation des friedlichen Protestes thematisierte, um die Interviews besser einordnen zu können. Weitere Anregungen holten sich die Jüngsten des Gymnasiums in der Sonderausstellung „Parchim ´89“ des verstorbenen Stadtfotografen Willy Voss sowie in der Dauerausstellung des Stadtmuseums in der Kulturmühle. Das Ergebnis der umfangreichen Anstrengungen der Klasse 7b mündete in ein Leseheft, welches beim „Schülerwettbewerb zur politischen Bildung 2024“ zum Thema „1989 – Eine Wendewundergeschichte?!“ eingereicht wurde. Den krönenden Abschluss bildete der Besuch des Theaterstücks „Lilly unter den Linden“ in der Kulturmühle in Parchim, welches die Schülerinnen und Schüler sehr bewegte. Im anschließenden Workshop mit der Theaterpädagogin Frau Schnückel zeigten die Gymnasiasten eindrucksvoll, was sie sich alles in Eigenregie an neuem Wissen eingeprägt haben. Ein besonderer Dank gebührt Frau Nuklies, die als Koordinatorin für Kriminalitätsprävention stellvertretend für den Landkreis Ludwigslust-Parchim den Besuch des Theaters finanziell ermöglichte.

 

Foto: Diana Schlüter-Beck

Autor: Max Zawadzki

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