16. April 2023

Gymnasiasten zu Gast in der Moschee

„Religionsunterricht einmal anders“ lautete die Devise kürzlich für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7a und 8b des Friedrich-Franz-Gymnasiums. Sie tauschten ihren Unterrichtsraum in der Ziegendorfer Chaussee für eine Doppelstunde mit dem Gebetsraum im Juri-Gagarin-Ring. Während die Klasse 8b schon etwas Erfahrung in einer Hamburger Moschee gesammelt hatte, betrat die 7a völliges Neuland. So überraschte es sicher den Einen oder Anderen, dass man die Schuhe ausziehen musste, bevor man das Gotteshaus des Islams betrat. In Empfang genommen wurden die Gymnasiasten von Imam Anas Abou Laban, der die Gäste herzlich begrüßte und sich über die zahlreichen interessierten Besucher in der Moschee freute. Für die muslimische Gemeinschaft in Parchim sei der Besuch der ersten Schulklasse in ihren Räumlichkeiten auch etwas Besonderes. In seiner Eröffnungsrede stellte Anas Abou Laban einige Wendepunkte seines bisherigen Lebens, wie die Flucht aus Syrien 2014 oder seinen späteren beruflichen Werdegang in Deutschland zum Angestelltem im öffentlichen Dienst, dar. Nur ehrenamtlich sei er als Imam tätig, was viel Zeit und Lernwillen erfordere, so der Religionsgelehrte. Anschaulich erläuterte er den Schülerinnen und Schülern die Glaubensgrundsätze des Islams und würdigte gleichzeitig die in Deutschland verfassungsmäßig garantierte Religionsfreiheit, welche er als großes Privileg empfinde. Der Imam wies auf zahlreiche Übereinstimmungen zwischen dem Koran und den deutschen Gesetzen hin und erklärte, dass er sich auch mit den Gemeindemitgliedern regelmäßig darüber austausche. Nach den Ausführungen des Gebetsleiters erhielten die Gymnasiasten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und durften anschließend von den arabischen Spezialitäten kosten, die für sie zubereitet und angerichtet wurden. Mit neuen Eindrücken aus der einzigen Moschee im Umkreis machten sich die Schülerinnen und Schüler sodann auf den Weg zurück zur Schule. Imam Anas Abou Laban indessen bereitete sich schon auf das Freitagsgebet vor, zu welchem er regelmäßig ca. 150 Muslime aus dem gesamten Landkreis erwartet.

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Autor: M. Zawadzki

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