
Besuch im Hexenkeller – gruselig aber lehrreich
Im Rahmen des Religionsunterrichts der 9. Klasse unternahmen wir am 02.04.2025 eine Projektfahrt zur Alten Burg nach Penzlin. Das Thema der Hexenverfolgung in Mecklenburg-Vorpommern wurde bereits im Unterricht vorbereitet und vor Ort fortgeführt.
Die Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist vor allem für ihren gut erhaltenen Hexenkeller bekannt. Dort wurden in der frühen Neuzeit Menschen festgehalten, die der Hexerei beschuldigt wurden.
Heute kann man den originalen Verlieskeller unter der Burg besichtigen, wo damals die sogenannten Hexenprozesse vorbereitet wurden. Anders als man oft denkt, konnte man nicht einfach jemanden beschuldigen und sofort verurteilen. Es brauchte Zeugen und Hinweise – der Verdacht musste begründet sein.
Trotzdem kam es zu vielen falschen Anschuldigungen, meist gegen Frauen, aber auch einige Männer waren betroffen.
Die Führung im Museum war sehr informativ. Uns wurde erklärt, wie die Verfahren abliefen: Wurde jemand der Hexerei verdächtigt, kam die Person in den Keller und wurde dort verhört – oft unter Einsatz von Folter. Ziel war es, ein Geständnis zu erzwingen. In den Räumen sieht man noch heute verschiedene Folterinstrumente wie die Streckbank, Daumenschrauben oder den Pranger.
Allein der Anblick war bedrückend, besonders wenn man bedenkt, dass echte Menschen diese Qualen erlitten haben.
Die Burg selbst zeigt auch Ausstellungen zum Leben im Mittelalter, zu alten Heilmethoden und zur Rolle von Frauen in der damaligen Gesellschaft. Es war interessant zu sehen, wie sehr Angst, Aberglaube und Macht eine Rolle spielten. Der Hexenkeller ist heute ein Mahnmal dafür, wie wichtig Gerechtigkeit, Aufklärung und Menschlichkeit sind.
Unser Besuch hat uns zum Nachdenken gebracht. Es war kein fröhlicher Ausflug, aber ein sehr lehrreicher. Wer sich für Geschichte interessiert, sollte die Burg in Penzlin auf jeden Fall besuchen.
Autoren: Anna Lena Brem und Alma Bahr, Klasse 9a