
Amnesty International: Wenn die Meinungsfreiheit bedroht wird – Briefe im Namen der Menschenrechte
Den digitalen roten Knopf drücken … Aufnahme läuft … Stop … Inhalt bearbeiten … Upload … 2 Jahre Gefängnis. Neth Nahara aus Angola ist genau das passiert. Die TikTok-Influencerin hat Kritik am amtierenden Präsidenten João Lourenço geübt und ihr wurde dafür die Freiheit entzogen. Themen ihrer Videos waren der Mangel an Arbeitsplätzen, Schulen und der Umgang mit HIV-Infizierten. Sie selbst ist HIV-positiv. Ihre Haftstrafe wurde von 6 Monaten auf 2 Jahre erhöht. Ein Unrecht in den Augen von Amnesty International, welche den Fall mit acht weiteren Vorgängen zusammenfassten und zum Gegenstand des Briefmarathons 2024 machten. Im Rahmen des Englischunterrichts befassten sich die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen ausgiebig mit den Schicksalen der Inhaftierten. Sie formulierten Protestbriefe an die jeweiligen Regierungen und durften im Anschluss eigenständig entscheiden, ob sie sie absenden oder nicht. Über die Hälfte des Jahrganges entschied sich für den Protest und dieser zeigte Wirkung: Am 01.01.2025, kurz nach dem Ende des Briefmarathons, wurde Neth Nahara freigelassen. Insgesamt gingen 4.000 Solidaritätskarten und 22.000 Appelbriefe für die Frau aus Angola ein. Fast 600 Einrichtungen beteiligten sich an der Aktion von Amnesty International und versandten fast eine Viertel Million Briefe im Namen der Menschlichkeit. Das Friedrich-Franz-Gymnasium und seine Schülerinnen und Schüler waren ein Teil davon.
Autor: M. Zawadzki